Entstehungsgeschichte der Familientherapie

Familientherapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, dessen Schwerpunkt auf dem sozialen Kontext liegt, insbesondere die Interaktion zwischen den Mitgliedern einer Familien und Ihrem weiteren Umfeld steht im Mittelpunkt. Nathan Ackermann war 1950 der erste Therapeut, der bei einer vorliegenden Störung eines Kindes die gesamte Familie in die Therapie mit einbezog. Eine weitere Mitbegründerin der Familientherapie ist Virginia Satir, die ebenfalls in den 50er Jahren ihre Theorie der Doppelbotschaften veröffentlichte. Hierbei geht es um die Wirkung von Doppelbotschaften als paradoxes Kommunikationsmuster in der Familie. Sie gehörte zu den Gründungsmitgliedern des“ Mental Research Institut“ in Palo Alto, Kalifornien, die entscheidende Impulse zur Entwicklung der Familientherapie beitrugen. Als Schüler von Ackermann entwickelte Salvator Minuchin 1970 sein Modell der strukturellen Familientherapie. Seine Arbeit basiert auf dem Konstrukt der Grenzen und Hierarchien in der Familie. Mögliche Fragen können in dem Zusammenhang sein, wie sich die Generationsgrenzen in der Familie gestalten oder wie mögliche Subsysteme organisiert sind. Beeinflusst vom „ Mental Research Institut“ entwickelte sich die Mailänder Gruppe um Mara Selvini Palazzoli, Luigi Boscolo, Gianfranco Cecchini und Giuliana Prata. Unterstützt wurde die Mailänder Gruppe von Paul Watzlawick. Besondere Erfolge erzielte die Gruppe in der Arbeit mit schizophrenen oder essgestörten Familienmitgliedern. Sie erarbeiteten die Zwei-Kammer- Methode, bei der die Familie mit ihrem Therapeut zusätzlich von Co-Therapeuten beobachtet wurde. Therapeut und Co-Therapeut konnten sich in über den Verlauf der Therapie austauschen und gegebenenfalls Interventionen veranlassen. Aus der Zwei-Kammern-Methode entwickelte der norwegische Sozialpsychiater Tom Andersen das Konzept des“ Reflecting Team“. Hierbei hat die Familie nach der Therapiestunde die Möglichkeit, bei dem Austausch der Co-Therapeuten am Ende der Stunde dabei zu sein. Die Co-Therapeuten reflektieren die Therapiestunde in einer hilfreichen und unterstützenden Art. Helm Stierlin gegründete 1970 die Heidelberger Schule. Er war Inhaber des Lehrstuhls für psychoanalytische Grundlagenforschung und Familientherapie an der Uni Heidelberg. Der Schwerpunkt wurde auf die Art und Weise der Erzählung ( Narration ) in einer Familie gelegt. Das soziale System Familie kreiert Wirklichkeiten durch Geschichten, die übermittelt werden, daraus entwickelte sich der“ Narrative Ansatz“ von Helm Stierlin.   Steven de Shazer entwickelte die lösungsorientierte Kurzzeittherapie in Milwaukee. Er verfolgte den Ansatz, dass das Problem in den Hintergrund tritt und die Lösung im Fokus ist. Er erarbeitete Problemlösungsstrategien wie die Skalierung des Problems in Belastungen zwischen eins und zehn. Eine weitere Intervention von de Shazer ist die Wunderfrage, wobei es hierbei um die Frage geht, woran der Klient merken würde, dass das Problem nicht mehr besteht.

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Kontakt

Praxis für Paar- und Familientherapie

Annette Schönbach
Mandlstraße 14
80802 München Schwabing


Tel: 089 38 32 96 86
Email: info@praxis-schoenbach.de

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